TEXTE und Redaktion

Ich schreibe ehrlich, einfach und ästhetisch über Menschen, die die Welt ein bisschen besser machen wollen. Als Journalistin erzähle ich Geschichten über Musik, Popkultur, Beziehungen, Psychologie und soziale Gerechtigkeit. Als Redakteurin begleite ich Texte von der Idee bis zur fertigen Veröffentlichung.

Zwei Seiten der Zeitschrift emotion, auf der einen steht Maria Preuß an einer unverputzten Garagenwand, über dem Foto steht die Überschrift: Den Osten im Rücken. Auf der anderen Seite ist der Anfang eines Titels zu sehen und die Eltern von Maria

Reportage

Titel
”Den Osten im Rücken”

Medium
emotion Magazin

Ein Spätsommerabend vor der Unikneipe. Mein Kommilitone scherzt mit einer Freundin. Sie behauptet aus Mannheim zu sein, kommt aber eigentlich „nur“ aus einem Vorort. Mein Kommilitone lacht und sagt: „Das ist ja genauso uncool, wie wenn du behauptest, deine Eltern kommen aus Berlin – und dann sind sie aus Ostberlin!“ Betretenes Schweigen. Alle wissen, dass ich Ostberlinerin bin. Nur er nicht. Diese Anekdote ist zwei Jahre alt. Sie ist nicht eine von Tausenden, aber auch nicht die einzige. Sie ist nicht wirklich tragisch, aber verletzt hat sie mich trotzdem.

Ich bin Ossi. Mit Stolz. 1988 geboren bin ich zwar schon eher ein Nachwendekind, aber eben aus dem Berliner Osten und Kind ostdeutscher Eltern. Die fand ich immer ein bisschen cooler als andere Eltern. Mein Papa hatte immer lange Haare, hat Gitarre gespielt und gesungen wie Neil Young. Meine Mama ist ein Stückchen größer als mein Vater; und während andere Mütter streng waren, war meine Mama interessiert, witzig, liebevoll, geduldig und konnte auf Knopfdruck rülpsen. Ich bin unter politisch interessierten Menschen aufgewachsen, die an eine gerechtere Welt glauben wollten. Wir sind gegen den Irak-Krieg auf die Straße gegangen, haben uns für Umweltschutz eingesetzt und grün und links gewählt. Wir sind nicht das ostdeutsche Klischee, das heute vorherrscht. Meine Eltern haben nach der Wende beruflich gut Fuß gefasst, bei uns zu Hause gibt es keinen fehlgeleiteten Patriotismus oder Nationalstolz. Trotzdem ist mir wichtig, dass ich Ossi bin. Und dass andere wissen, was das für mich bedeutet.

Leseprobe

Im schnellen Wechsel sind Seiten des Kulturteils zu sehen. Mal ein Interview mit Alexandra Maria Lara, mal eine Rezension zu Musikalben, Podcasttipps, Ausstellungstipps. Immer mit feministischer Haltung.

Kulturredaktion

Von 2021 bis 2023 habe ich die Kulturseiten der emotion redaktionell gestaltet. Auf zwei Doppelseiten habe ich jeden Monat gezeigt, welche Frauen sehens- und hörenswerte Musik, Kunst und Filme machen.

Der Kulturbetrieb ist immer noch in Männerhand, deswegen war es mir eine große Freude und ein Privileg, jeden Monat Künstler*innen und Macher*innen vorzustellen, die Vorbilder für mich und andere FLINTA sind.

Zwei Seiten der Emotion Zeitschrift mit Portraits von der Sängerin LEA in rosa und grünem Licht

Interview mit lea

Titel
”Kennt den Boden – will zu den Sternen”

Medium
emotion Magazin

Wann wirst du wütend? Bei Ungerechtigkeit. Gerade wenn ich merke, ich werde anders behandelt, weil ich eine Frau bin. Das Verhalten von Frauen wird ja oft anders bewertet als das von Männern. Frauen sind dann nicht „durchsetzungsstark“, sondern „zickig“. Wann merkst du diese ungleiche Behandlung? Die ganze Musik-Branche ist ja total männerlastig. Das sind auch passive Dinge. Im Radio wird fast nur deutschsprachige Musik von Männern gespielt. Das merke ich zwar nicht direkt an mir selbst, aber das ist ja diskriminierend Frauen gegenüber. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass die Chefpositionen in Radioredaktionen in den meisten Fällen von Männern besetzt sind. Dasselbe gilt für Festivalbookings. Künstler bekommen oft höhere Gagen als Künstlerinnen. Es zeigt sich auch in TV-Jurys. Bei „The Voice“ oder bei „Sing meinen Song“ sind es immer mehr Männer als Frauen. Jedes Jahr! Männer haben mehr Chancen, dabei zu sein; als Frau da mal stattzufinden grenzt fast an ein Wunder. Siehst du es auch als Auftrag für dich, daran als Frau in der Musikbranche etwas zu ändern? Ich wünsche mir, dass ich da etwas bewirken kann und versuche auch, mit Frauen zum Beispiel als Produzentinnen zusammenzuarbeiten oder sie als Support Act auf die Bühne zu nehmen. Wenn ich in Interviews gefragt werde, wer meine Lieblingskünstler*innen sind, nenne ich lieber Künstlerinnen. Nicht weil ich männliche Künstler nicht schätze, aber es ist wichtig, die Namen von Frauen immer wieder zu nennen und sie ins Spiel zu bringen. Ich hoffe, dass ich die Türen, durch die ich bereits gegangen bin, für andere Frauen offen halten kann.

Leseprobe

Alle Ausgaben des kju Magazins, die Maria Preuß als Redakteurin betreut hat.

redaktion

Für das kju Magazin der LAG Kinder- und Jugendkultur Hamburg plane, begleite und redigiere ich journalistische Beiträge rund um Kulturelle Bildung – von Reportagen über Interviews bis zu Portraits. Ich habe außerdem das Rebranding begleitet, das von Grafikerin Mandy Fellenberg fantastisch umgesetzt wurde.

Zwei Seiten der Zeitschrift emotion mit einem Text über Glasgow und ein paar Fotos von Glasgow.

Reise- und MusikReportage

Auf dem Tisch rechts steht ein kleines Schild: „Reserved for musicians“. Links von mir diskutiert eine amerikanische Familie (Typ Kardashians), ob sie hier im Ben Nevis Pub bleiben will oder nicht. Hinter dem Tresen klettert die Barkeeperin derweil auf eine Leiter, um einen handverlesenen Whisky aus dem Regal zu holen, während mitten im Pub ein mittelalter Einheimischer versucht, Zeitung zu lesen. Nach und nach setzen sich immer mehr Musiker an den vorgesehenen Tisch, packen ihre Geigen aus und spielen ohne Noten schnelle, traditionelle, schottische Lieder. Die Pubgäste applaudieren nach jedem Song begeistert und wenden sich dann wieder ihren Gesprächen zu. Es wird immer wuseliger und voller, ein paar französische Tourist*innen essen Fish and Chips. Viel schottischer wird es vermutlich nicht mehr.

Ich bin nach Glasgow gekommen, um hier in die Musikszene einzutauchen. Die Stadt ist für ihre vielen Live Music Venues bekannt. Und für den roughen Arbeiterstadt-Charme. Im Stadtzentrum reihen sich Bürogebäude aus Stahl und Glas an grau-beige Jugendstilbauten. Dazwischen immer wieder dunkle Gassen. Ich erwarte jederzeit, dass Batman irgendwo auftaucht, besonders abends ist Glasgow dystopisch-schön. Hier verstecken sich ziemlich unauffällig ein paar der legendärsten Musikclubs des Landes. Im King Tut’s Wah Wah Hut zum Beispiel haben Mumford and Sons und Florence and the Machine gespielt, bevor sie richtig große Stars wurden. An einem Donnerstagabend schaue ich mir hier drei Newcomer-Bands an, vielleicht ist das nächste große Ding dabei.

Leseprobe

Titel
”Hey Girls, Listen to the Sound of Glasgow!”

Medium
emotion Magazin

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